Erfurt. Mit guten Löhnen, einer leichteren Anerkennung ausländischer Abschlüsse und einer Willkommenskultur, bei der sich Fachkräfte hier wohlfühlen, wollen die Landtagsparteien von CDU, Linke, SPD und FDP den Arbeitskräftemangel in Thüringen beheben.

"Wir müssen eine längst überfällige Einwanderungspolitik auf den Weg bringen, damit wir als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben", fordert Dr. Manfredo Koessl, der für die Grünen um ein Direktmandat kämpft. Der gebürtige Argentinier weiß, dass "uns in dieser Frage andere Länder sehr weit voraus" sind. Diese punkten vor allem beim Gehalt.

Deswegen will die Linke "gute Löhne und gute Arbeit" für alle in Thüringen bieten, "um die Fachkräfte hier zu halten", sagt deren arbeitsmarktpolitische Sprecherin Ina Leukefeld . Vielleicht helfe dabei eine "wirklich gelebte Willkommenskultur".

Wenn diese Kultur "danach fragt, was jemand zu leisten bereit ist und allen hilft, die sich als aktive Bürger einbringen wollen", werde das die FDP unterstützen. "Thüringen braucht qualifizierte ausländische Fachkräfte", sagt Marian Koppe von den Liberalen. Um den Lebensstandard der Zuwanderer zu sichern, sollten die ausländischen Abschlüsse einfacher in Thüringen anerkannt werden.

Während die CDU regionale Anlaufstellen schaffen will, um Zuwanderern die Integration zu erleichtern und die SPD für eine "moderne und weltoffene Willkommenskultur" das neugegründete "Welcome Center Thuringia" ausbauen will, hält die AfD nichts vom "Abwerben von Fachkräften zulasten der Herkunftsländer". Stattdessen sollte den bereits Zugewanderten der Anschluss an den hiesigen Arbeitsmarkt erleichtert werden, sagt Corinna Herold von der AfD Thüringen.


15.08.2014 OTZ