Erfurt (FDP-Fraktion Thüringen) - "Wir haben erkannt, dass es Beratungs- und Gesprächsbedarf zu der Augenkrankheit Glaukom gibt. Es ist wichtig, dass bei dieser Erkrankung schnell geholfen wird. Dabei können Patienten von den Erfahrungen anderer Betroffener profitieren, deshalb unterstützt die FDP-Fraktion im Thüringer Landtag die Gründung einer Thüringer Selbsthilfegruppe Glaukom", sagte Marian Koppe, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag.
Bereits am 27. Mai 2013 hatten sich zahlreiche Glaukompatienten und Interessierte zu einem Erfahrungsaustausch im Thüringer Landtag getroffen. "Aus dieser Informationsveranstaltung ist gestern (18. November 2013) die Gründung der Selbsthilfegruppe erwachsen, das begrüßen wir sehr", so Dirk Bergner, der wegen einer Erkrankung im persönlichen Umfeld den Kontakt zum Bundesverband gesucht und dabei festgestellt hatte, dass es in Thüringen bisher keine Selbsthilfegruppe gab.

Das Glaukom gehört weltweit zu den häufigsten Erblindungsursachen. In Deutschland geht man davon aus, dass mindestens eine Million Menschen an einem Glaukom erkrankt sind, wobei die Dunkelziffer sehr viel höher sein dürfte, da viele Patienten erst spät auf die Auswirkungen der Krankheit aufmerksam werden. Das Glaukom führt zu einem langsamen Absterben von Nervenfasern, was schließlich zu einer Aushöhlung des Sehnervenkopfes führt. Ein hoher Augeninnendruck durch schlecht ablaufendes Kammerwasser kann die Gefäße schädigen und die Versorgung der Sehnerven behindern. Ausfälle im Gesichtsfeld sind die Konsequenz. Eine Therapie durch drucksenkende Augentropfen, Operation oder Laserbehandlung kann ein Fortschreiten der Erkrankung, bis hin zur Erblindung aufhalten. Ursachen für "Grünen Star", wie die Krankheit auch genannt wird, sind beispielsweise ein schwankender Blutdruck, genetische Veranlagung, hohes Alter, Durchblutungsstörungen oder Diabetes.

Die neu gegründete Selbsthilfegruppe unter Führung von Detlef Heydenreich wird sich von nun an alle zwei Monate in Erfurt treffen. Ziele der Gruppe sind die gegenseitige Beratung und Unterstützung, aber auch die fachliche Beschäftigung mit der Augenkrankheit. Dazu möchte die Selbsthilfegruppe externe Gäste wie Augenärzte oder Kassenvertreter einladen. Eine Örtlichkeit für die Treffen gibt es noch nicht. "Aber auch da sind wir gern behilflich", so Koppe und Bergner.

19.11.2013 www.dtoday.de