Thüringen gesund - "Drei-Säulen-Modell" der FDP-Landtagsfraktion
Von Dr. Karl-Heinz Müller

Dem drohenden Hausarztmangel vor allem in ländlichen Regionen Thüringens will die FDP-Fraktion mit vielen gesellschaftlichen Kräften den Kampf ansagen. Zu diesem Thema hatte die FDP-Landtagsfraktion am 7. Januar zu einer Pressekonferenz geladen. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Marian Koppe, Friedrich-Paul Loose, der Landesgeschäftsführer der BARMER GEK, Guido Dressel, der Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse Thüringen und der Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Sven Auerswald, hatten im Podium Platz genommen. Das Interesse am Thema signalisierte die große Anzahl Thüringer Medienvertreter. Marian Koppe betonte, dass die FDP-Fraktion dieses Drei-Säulen-Modell vor dem Hintergrund des bereits bestehenden und sich weiter verschärfenden Ärztemangelproblems und der Erkenntnis der nur unzureichenden Lösungsansätze seitens der Landesregierung entwickelt habe. Die drei Säulen setzten sich zusammen aus der richtigen Nutzung der Möglichkeiten des Versorgungsstrukturgesetzes, einer Stärkung der medizinischen Ausbildung in Thüringen und dem Ausbau kommunaler Verantwortung im Bereich der medizinischen Versorgung. Die Podiumsvertreter, zusammengesetzt aus Politik, Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung, waren sich in der Problematik einig, bei der Lösung der anstehenden Aufgaben zeigten sich unterschiedliche Sichtweisen. Das Modell der Thüringer KV, jungen Ärzten beim Start in die Niederlassung mit verschiedenen Anreizen zu helfen, habe bundesweit Schule gemacht. Nun steht Thüringen aber in Konkurrenz zu Bayern, Hessen und selbst Württemberg, die mit günstigeren Angeboten locken. Die FDP-Faktion wirft der Landesregierung vor, den Mangel zu verharmlosen und die Verantwortung dafür dem Bund anzulasten. Die Forderung mehr Studienplätze und vor allem ein Kontingent
für die Hausarztausbildung, ähnlich der Bundeswehr, an der Jenenser Uni vorzuhalten, reiche alleine nicht mehr aus, so Guido Dressel. Er mahnte ein einheitliches Handeln der CDU/ SPD-Regierung an. Derzeit würden Wirtschafts-, Verkehrs- und Gesundheitsministerium nach Teillösungen suchen.


17.10.2013 tzb-Thüringer Zahnärzte Blatt