Immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen werden Mitglied im Verband

Das hatte es schon lange nicht mehr gegeben: Der Platz für die Teilnehmer der Landesversammlung am 20. April 2013 im Victor‘s Residenz Hotel reichte nicht aus, so dass immer noch Stühle organisiert werden mussten. Der Einladung des Landesvorsitzenden Johannes Wolf waren neben dem Landtagsabgeordneten Marian Koppe, den beiden stellvertretenden KZV-Vorsitzenden Dr. Klaus- Dieter Panzner und Roul Rommeiß sowie dem stellvertretenden Kammerpräsidenten Dr. Gunder Merkel viele Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Erfreulich war vor allem, dass auch wieder mehr junge Kollegen auf unserer Landesversammlung anwesend waren.

Politisches Thema war der Vortrag von Wolfram- Arnim Candidus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbraucher und Patienten e. V. zum Thema "Das Patientenrechtegesetz - Fluch oder Segen". Herr Candidus begrüßte zunächst die gesetzliche Verankerung des Patientenrechtegesetzes. Zugleich verwies er aber auch darauf hin, dass die bereits bestehende Gesetzgebung völlig ausreichend sei und somit nur ein zusätzlicher hoher Bürokratieaufwand erzeugt werden wird.

Eine der Neuerungen ist die massive Ausweitung der Aufklärungs- und Dokumentationspflicht, die den Ärzten und Zahnärzten aufgebürdet wird. Dieser zeitliche Mehraufwand wird leider in keiner Weise bei der Vergütung berücksichtigt, er wird also zu einer weiteren Verkürzung der Behandlungszeit für unsere Patienten führen.

Streitpunkte zwischen Politik und Zahnärzten

In dieser Frage waren sich alle Anwesenden einig. Wie schwierig dann aber der Weg aus dem Dilemma ist, zeigte sich in der anschließenden Diskussion. Bessere Organisation der Bürokratie, Einschränkung der freien Arztwahl auf Grund des Ärztemangels und mobile Behandlung auf nur geringem wissenschaftlichen Niveau, waren die Streitpunkte, in denen die Meinungen der Zahnärzte, der Politik (MdL Koppe) und Herrn Candidus doch recht weit auseinander lagen.

Damit zeigte sich wieder einmal, wie wichtig die Diskussion mit allen am Gesetz Beteiligten ist, um auch auf dieser Ebene die Vorstellungen der Zahnärzteschaft entsprechend zu vertreten.

Der zweite Teil der Landesversammlung war geprägt von der Diskussion der Mitglieder des FVDZ. Der Landesvorsitzende sprach in seinem Rechenschaftsbericht die gute Zusammenarbeit mit den Körperschaften an. Das ist umso wichtiger, da dies so nicht in allen Landesverbänden bzw. auch auf Bundesebene gesehen wird. Aber gerade dieser Weg der gemeinsamen Arbeit hat sich hier in Thüringen bewährt und wird auch in Zukunft fortgesetzt werden.

12 Prozent Mitgliederzuwachs

Mit Stolz konnte über den hohen Mitgliederzuwachs von über 12 Prozent berichtet werden, der nicht nur den Erfolgen in der Studentenarbeit geschuldet ist. Auch immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen finden den Weg in unseren Verband.

Kritisch setzte sich der Landesvorsitzende mit der im Oktober stattfindenden Wahl des neuen Bundesvorsitzenden auseinander. Der Vorschlag des Bundesvorstandes, der ohne eine Diskussion im erweiterten Bundesvorstand zustande gekommen ist, ist so wohl nicht nur für uns schwer akzeptierbar. Die Landesversammlung ist klar der Meinung, dass auch mit Kerstin Blaschke eine geeignete Kandidatin zur Verfügung stehen würde, die ihre neuen Ideen betreffend Mitgliedergewinnung, Zora und neuem Erscheinungsbild des Verbandes bereits erfolgreich verwirklicht hat.

Im Anschluss an den Rechenschaftsbericht und die Diskussion wurde eine Reihe von Anträgen einstimmig angenommen, z. B. zu den Themen Alterszahnheilkunde, Bürgerversicherung, Rückkehr des Bundesvorstandes zur Sacharbeit, Ost-West-Angleich, Anpassung des GOZ-Punktwertes. Der genaue Wortlaut der Anträge ist im Internet nachzulesen.

Der Verlauf der Landesversammlung hat gezeigt, dass der Freie Verband auch in Zukunft eng mit den Körperschaften zusammenarbeiten wird. Dies ist gerade in unserer heutigen Zeit von großer Wichtigkeit und Bedeutung.

Internet: www.fvdz.de/thueringen.html



31.01.05/2 tzb - Thüringer Zahnärzteblatt