Franka Hitzing, FDP-Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin von Friedrichsthal, bereiste diese Woche gemeinsam mit ihrem Kollegen Marian Koppe erneut Unternehmen in ihrem Wahlkreis. Wo die beiden unterwegs waren, das hat die nnz erfahren...


Das DRK-Pflegeheim in Heringen war die erste Station. Die Heimleiterin, Annelies Wisotzky, und Ronald Zocher, DRK-Kreisvorstand, nahmen die Gelegenheit wahr, mit den Politikern vor Ort über ihre Arbeit und die damit verbundenen Sorgen und Probleme zu sprechen. So gibt es in Thüringen nur einen empfohlenen Personalschlüssel im Pflegebereich und damit gestaltet sich die Personalplanung in der Praxis äußerst schwierig, neue Stellen werden nicht bewilligt, aber dringend benötigt.

So können beispielsweise auch die im eigenen Hause ausgebildeten Fachkräfte in der Regel nicht übernommen werden und wandern in andere Bundesländer ab.

Dennoch fühlen sich die 65 Bewohner sichtlich wohl, wie bei einem Rundgang unschwer zu erkennen war. Das Motto "Möchtest du dein eigener Heimbewohner sein?" wird von den Mitarbeitern in der täglichen, Biografie bezogenen, Pflege und Betreuung gelebt. Die Bewohner kommen fast ausschließlich aus der näheren Umgebung und genießen die ländliche Atmosphäre mit einem eigenen Garten und verschiedenen Tieren wie Kaninchen, Hamster oder Katze.

Anschließend statteten die Abgeordneten der BETA Maschinenbau GmbH einen Besuch ab und wurden vom Geschäftsführer André Koehn begrüßt, der das Unternehmen seit 2005 führt.

1992 aus dem Betonwerk ausgegliedert, entwickelte sich BETA zu einem erfolgreichen mittelständischen Maschinenbauer in den Bereichen Betonwerksausrüstung und Lastaufnahmemittel. 2011 wurde ein Wettbewerber in Hofheim (Unterfranken) übernommen und damit die Mitarbeiterzahl auf 50 verdoppelt.

In Zukunft will der Betrieb zunehmend den ausländischen Markt erobern. Praktische Probleme des Unternehmens liegen beim Mangel an Fachkräften bzw. junge, interessierte Jugendliche als Auszubildende zu finden. Bei beiden Terminen in Heringen wurden die Abgeordneten von Hans-Joachim Arendt (FDP), 1. Beigeordneter der Landgemeinde Stadt Heringen, begleitet.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei Gerboth´s Imbiss in Windehausen stand der Besuch der Agrarproduktion Zorgeland Windehausen auf dem Programm. Das Unternehmen betreibt ausschließlich Pflanzenbau auf einer Fläche von ca. 1000 ha und ist einer der größten Saatguthersteller Thüringens. Als Besonderheit wird in Windehausen Spargel angebaut. Geschäftsführer Udo Förster diskutierte mit den Gästen über die GAP-Reform (Gemeinsame Agrarpolitik der EU), die Landflucht, steigende Abgaben und die schwierige Suche nach Auszubildenden.

Das Unternehmen Mehgro Werbung GmbH in Urbach war die letzte Station des Tages. Im Gespräch mit Geschäftsführer Rainer Große wurde auch hier das Hauptproblem Fachkräftemangel deutlich. Das seit 1990 bestehende Unternehmen beschäftigt 16 Mitarbeiter und stellt Druckerzeugnisse von der Visitenkarte bis zur Verpackung her. Hierbei wird in erster Linie auf hohe Qualität geachtet und nicht auf Masse. Online-Druckereien wirken sich bei der Preisgestaltung zunehmend aus.

Rainer Große macht seine Arbeit dennoch auch heute noch Spaß und dieses Motto vertritt er auch bei seinen Mitarbeitern. Die Zusammenarbeit ist ein ständiges Nehmen und Geben.

Gern würde der Betrieb wieder ausbilden, aber es gibt keine Bewerber, da half auch ein Stand auf der Nordhäuser Berufsmesse nicht weiter. Franka Hitzing wird das Format der Bereisung ihres Wahlkreises auch in diesem Jahr regelmäßig weiterführen.