Gesundheitspolitik

Erfurt-Thüringen steht vor gewaltigen Herausforderungen, wenn die ärztliche Versorgung auf mittlere Sicht sichergestellt werden soll. Bis 2020 benötigt der Freistaat nach Berechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung jährlich 130 neue Hausärzte. Momentan sind es gerade einmal 40, die innerhalb eines Jahres eine neue Praxis in Thüringen eröffnen. Etwa 1000 der derzeit 1500 Hausärzte im Freistaat werden nach Schätzungen der KV bis 2020 aufhören. Ein Großteil ist jetzt schon älter als 50 oder über 60 Jahre alt. Die FDP-Fraktion wirft der schwarz-roten Landesregierung vor, den beginnenden Ärztemangel zu verharmlosen und die Verantwortung für die Lösung des Problems auf den Bund zu schieben. Guido Dressel, der Leiter der Techniker Krankenkasse in Thüringen, mahnte ebenfalls ein einheitliches Herangehen der Landesregierung an das Problem an. Derzeit, so kritisierte er, würden Verkehrs-, Wirtschafts- und Gesundheitsministerium jeder für sich nach Teillösungen suchen. Die FDP hat jetzt ein eigenes Konzept zur Absicherung der medizinischen Versorgung in Thüringen vorgelegt. Bis 2020 müssten 1588 Hausärzte und 1645 Fachärzte neu zugelassen werden, so die FDP.

08.01.2013 TLZ - Thüringische Landeszeitung