Der Brücklabach plätschert munter dahin: Seit vier Jahren ist die Renaturierung des Gewässers abgeschlossen. Erste Kaulquappen wurden gesichtet, gepflanzte Bäume verdoppeln sich. Mitglieder der FDP-Fraktion überzeugten sich gestern vor Ort.
Hohenleuben/Brückla. Das nasskalte Wetter gestern Vormittag war so gar nicht nach dem Geschmack der FDP- Landtagsabgeordneten Marian Koppe und Heinz Untermann . Sie kamen zusammen mit ihren Mitarbeitern nach Brückla, um sich vor Ort über die Baumaßnahme Renaturierung Brücklabach zu informieren.
Der Landkreis Greiz war am Donnerstag das Ziel der Abgeordneten und Mitarbeiter der FDP-Fraktion. Auf dem Programm standen Besuche von Unternehmen und Einrichtungen. Der Arbeitskreis Bildung, Kultur, Soziales und Gesundheit hatte sich "Illes Steinbruch" ausgesucht, weil man von hier aus besonders gut den Brücklabach plätschern sehen und hören kann. Doch das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung und die Abgeordneten wagten nur einen kurzen Blick auf das Bächlein und zogen es vor, sich im Trockenen über die Gesamtmaßnahme informieren zu lassen.
Mit der Bachrenaturierung wurden mehrere Arbeiten innerhalb einer Gesamtmaßnahme durchgeführt: Ökologische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den 900 Meter langen ländlichen Wegebau in Brückla, Hochwasserschutz und die Selbstreinigung des Gewässers. Der ländliche Weg zeigte sich bis zum Maßnahmenbeginn als ein typisches Überbleibsel aus DDR-Zeiten. Mit Schottersteinen belegt, ausgespült durch den Regen und durch die hier fahrenden Landwirtschaftsfahrzeuge mit tiefen Furchen versehen, war er kaum noch per Fuß begehbar. Mit dem Bitumenbelag entwickelt sich dieser Weg nun zu einem der beliebtesten rund um Brückla, weiß Planerin Regina Bergner vom ortsansässigen Büro Bergner-Ingenieure. Die Ausgleichsmaßnahme galt dann dem Brücklabach. Der wurde nach sechs Jahrzehnten auf einer Länge von 700 Metern aus seinen Betonrohren befreit. 1954 wurde das Gewässer, nach einem Hochwasser in Brückla, in die Rohre verbannt, um dem Hochwasser den Kehraus zu machen. Der Rohrquerschnitt war zu klein gewählt worden und stellenweise verstopft. 2008 wurde die Renaturierung des Gewässers durchgeführt. Grundstückseigentümer, Pächter, Behörden und die Stadt Hohenleuben waren integriert. "Mit dem Bachbett wurde ein Kompromiss gefunden, der den Belangen des Naturschutzes und den Interessen der Landwirtschaft Rechnung trägt", so Bergner.
Stellenweise wurden Steinschüttungen sowie Pflanzungen als Erosionsschutz angelegt. 57 Schwarzerlen wurden gepflanzt. Das Ansinnen, dass sich das Gewässer, das talabwärts in den Triebesbach mündet, natürlich entwickeln soll, ist erfüllt und schon heute erfüllt das fließende Gewässer die Wasserschutz-Rahmenrichtlinien der Europäischen Union. Kaulquappen wurden bereits gesichtet und das Wasser, davon konnten sich gestern alle überzeugen, ist glasklar.
140 000 Euro wurde für die gesamte Baumaßnahme investiert.