Mit 740.800 Euro bezuschusst der Freistaat Thüringen Generalsanierung und Umbau des Stadions in Sonneberg.
Von Martina Hunka
Sonneberg-Als Sibylle Abel diese Woche die Fördermittelzusage von Staatssekretär Hartmut Schubert entgegennahm, da war es wie der Zieleinlauf nach einem Marathonlauf. Der Start liegt weit zurück, denn die Zustände im Sonneberger Stadion sind seit zwei Jahrzehnten Kritikpunkt an die Stadtverwaltung. In Thüringer Sportkreisen heißt es gar, die Kreisstadt hätte das schlechteste überhaupt. Die Sportlehrer der Schulen halten dort Sportunterricht für kaum noch möglich. Dass sich Sonneberg nun auf denWeg zu einem sanierten Stadion machen sollte, war allen klar. Doch angesichts der Größe der Investition, die eine Stadionanlage ausmacht, zuckte auch mancher Stadtrat. So gab es heftige Diskussionen darüber, ob das Stadionprojekt denn angemessen und finanzierbar sei. Es dauerte geraume Zeit, bis alle überzeugt mitzogen. Sodann musste die Bürgermeisterin in Erfurt durch die Instanzen laufen. "Und wenn mich hier nicht unsere Landtagsabgeordneten David Eckardt, Marian Koppe und Beate Meißner vereint unterstützt hätten, wären wir gar nicht zum Ziel gekommen", ist die Bürgermeisterin überzeugt.
Der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit Hartmut Schubert (SPD) brachte nun am Montag den Zuwendungsbescheid in Höhe von 740.800 Euro für den ersten Bauabschnitt in die Kreisstadt. Das sind 40 Prozent der Bausumme. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1.852.500 Euro. 60 Prozent tragen Stadt und Landkreis, wobei der Landkreis 300.000 Euro zahlt, weil hier Schulsport stattfindet. Sozialstaatssekretär Schubert sagte vorab: "Wer Sport treibt, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit. Unsere Sportvereine in Thüringen leisten wesentlich mehr. Sie sorgen für Geborgenheit, für Orientierung und sozialen Zusammenhalt. Sport ist darüber hinaus ein sozialpolitischer Faktor.
Ob Kinder, Jugendliche, Senioren, Behinderte, Alleinstehende, Familien - alle werden bei sportlichen Aktivitäten zusammengebracht. Sie werden so auch zur Fairness, zur Toleranz, zur Achtung des Anderen und zum Miteinander angeregt." Er sieht die Förderung der Sportstätten als zentrale Aufgabe, um problemloses Sporttreiben zu gewährleisten. Allerdings machte Schubert auch deutlich, wie begrenzt die Mittel sind, die Thüringen dafür ausgeben kann: "Wir haben nur acht Millionen Euro für die Sportstättenförderung. In dieser Summe sind aber bereits die Spitzensportanlagen wie Oberhof enthalten. Es liegen dagegen Anträge für 30 Millionen Euro vor." Er freute sich für die Sonneberger, die so zusammenarbeiteten, dass sie ihr Stadionprojekt verwirklichen können. Nutzer des Stadions sind vier Grundschulen, drei Regelschulen, ein Gymnasium, ein Förderzentrum und eine Berufsschule sowie der 1. FC Sonneberg 2004 und der Verein Leichtathletik Sonneberg.
Vorgesehen sind der Bau von 6 x 100 Meter Sprintbahnen, 110 Meter Hürdenbahnen aus Kunststoff, die Verlagerung von Weitsprunganlage und Sprintstrecke, die Sanierung des Naturrasenfeldes, zwei Weit-sprunggruben, die Aufarbeitung Hartplatz und Tribünen.