Unterstützerfront für unabhängigen Kandidaten Holzhey wächst
Von Thomas Spanier
Saalfeld. Die Unterstützerfront für den unabhängigen Landratskandidaten Hartmut Holzhey wächst. Nach der CDU haben sich in dieser Woche auch die Freien Wähler in Saalfeld und der FDP-Kreisverband für einen Wechsel im Landratsamt ausgesprochen.
»Wir unterstützen die Wahl von Matthias Graul als Bürgermeister und die Wahl von Hartmut Holzhey zum Landrat«, erklärte Waltraud Wurzbach von der Fraktion Freie Wähler/BI am Mittwoch in der Saalfelder Stadtratssitzung, ohne dies näher zu begründen.
FDP-Kreischef Marian Koppe wurde da deutlicher. »Wir empfehlen und unterstützen Hartmut Holzhey, weil wir glauben, dass der Landkreis etwas Besseres verdient hat, als die jetzige Landrätin«, sagte der Landtagsabgeordnete. Was der Kreis nicht gebrauchen könne, sei eine rot-rote Gemeinschaft, »die alles verspricht und wo dann alle anderen schuld sind, wenn es nicht geht«.
Ausschlaggebend für die Entscheidung der Liberalen seien aber nicht die Personen gewesen, sondern das, wofür sie stehen. Man könne nicht die wohnortnahe Bildung ins Programm schreiben und das Prinzip dann konterkarieren, wie es Rot-rot im Schwarzatal getan hat, sagte der Königseer. »Hier gehen Worte und Taten auseinander«, sagte Koppe. »Und wenn man kostenlose Schulspeisung für alle will, frage ich mich, warum das nicht längst beschlossen ist? Sie haben doch die Mehrheit im Kreistag«. Auch bei der Förderschule Keilhau habe die Landrätin erst auf Druck reagiert.
Dass von Wirtschaft in der Linke-SPD-Konvention so gut wie nichts zu lesen ist, wundert den Abgeordneten nicht. In dieser Hinsicht sieht er die größten Versäumnisse in der zwölfjährigen Amtszeit von Landrätin Marion Philipp (SPD). »Links und rechts der B 88 gibt es zwei Wissenschaftsstandorte von hoher Bedeutung. Hier hat man nicht nur versäumt, die entsprechende Straßenanbindung voranzutreiben, auch die Möglichkeit, junge Wissenschaftler rechtzeitig an die Region zu binden, wurde verpasst«, so Koppe. Dies sei ein »ganz großes Versäumnis, das uns irgendwann auf die Füße fällt«.
Im oberen Kreisgebiet habe er die Spitze des Landkreises in den vergangenen sechs Jahren höchstens mal zu Festen gesehen. »Es wird Zeit für einen Landrat, der in die Betriebe geht, sich die Sorgen der Unternehmer und Mitarbeiter anhört und sie auch versteht«, so Koppe abschließend.