Der FDP-Landratskandidat Volker Ortwig sieht auf dem Kießling eine wichtige Gesundheitseinrichtung für den Kreis. "Überwältigt" war er am Mittwochnachmittag von den seiner Meinung nach "sehr gut abgestimmten Konzepten", mit denen sich die Median-Klinik in Bad Lobenstein den neuen Herausforderungen stellt.

Bad Lobenstein.Gemeinsam mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Marian Koppe hatte Ortwig die Klinik am Kießling aufgesucht, um sich ein aktuelles Bild von einer der wichtigsten Gesundheitseinrichtungen des Landkreises zu verschaffen. Wäre Ortwig in Bad Lobenstein Bürgermeister, gäbe es wohl ein engeres Zusammenwirken zwischen Klinik und Kommune. Das ist seiner Äußerung zu entnehmen, wonach ein Bürgermeister nicht arbeitet "wenn im Rathaus Licht brennt, sondern wenn er draußen bei den Menschen ist". Eine Auslastung um die 80 Prozent in der Median-Klinik spreche für die Arbeit des Hauses. "Nur wegen unserer Luft kommt keiner hierher, also muss die Einrichtung gut sein", so Ortwig. Nicht zuletzt sei zu erwähnen, dass die Klinik auch 100 Arbeitsplätze für die Region bringt. Künftig werde die Klinik sogar für Patienten der Region noch eine weitaus größere Bedeutung haben, ist Ortwig überzeugt. Denn derzeit erfolgt die Installation eines MRT-Gerätes für die Magnetresonanztomographie. Das erspart Wege nach Hof oder Saalfeld und soll zudem Wartezeiten verkürzen.

Die medizinische Versorgung auf dem Land war dann auch am Abend Thema eines gesundheitspolitischen Forums der FDP im Hotel "Schwarzer Adler", bei dem Koppe als liberaler Gesundheitssprecher Kritik an der Landesregierung übte, weil nicht ansatzweise zu erkennen sei, dass die mit dem neuen Versorgungsstrukturgesetz ermöglichte Flexibilisierung der Größe von Versorgungsregionen angegangen werde. Das Durchschnittsalter bei Allgemeinmedizinern liege in Thüringen bereits über 56 Jahre. "Da ist zu erkennen was in den nächsten Jahren passiert, wenn nicht gegengesteuert wird", so Koppe. Landärzte seien dabei weniger übers Gehalt zu rekrutieren. "Es ist nicht immer das Geld ausschlaggebend." Weit wichtiger sei die Lebensqualität. Und da wären die Kommunen gefordert, denn Kindereinrichtungen, Schulen, Kulturangebote und auch ein Arbeitsplatz für den Ehepartner seien Faktoren, nach denen junge Leute entscheiden, wohin sie ihren Lebensmittelpunkt verlegen.

Auch Marian Koppe äußerte sich anerkennend über die Median-Klinik. Die Einrichtung habe das Richtige getan, als sie sich neben der Orthopädie verstärkt der Psychosomatik zugewandt hat.


Peter Hagen / 06.01.12 / OTZ

06.01.2012 OTZ - Ostthüringer Zeitung