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Die Elternvertretung der Freien Fröbelschule Keilhau wehrt sich gegen die, wie sie sagt, drastischen Kürzungen bei der Schülerbeförderung und will notfalls den Klageweg beschreiten.

Keilhau. "Wenn die Vorstellungen der Kreisverwaltung ab 1. Januar 2012 greifen, ist ein Großteil der Eltern aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht mehr in der Lage, ihre Kinder in Keilhau unterrichten zu lassen", erklärte jetzt Schulelternsprecher Peter Voigt.

Bislang galt die Regelung, dass die tatsächlichen Aufwendungen des Schülertransportes vom Landkreis freiwillig in voller Höhe getragen wurden. Bei den neuen Festlegungen beruft sich das Landratsamt auf das Thüringer Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft und das Thüringer Gesetz über die Finanzierung der staatlichen Schulen. Nach ursprünglicher Planung des Landratsamtes sollte künftig nur eine Schülermonatskarte subventioniert werden. Davon ist man abgerückt, was der Elternvertretung noch immer nicht reicht.

Die Keilhauer Bildungsstätte in freier Trägerschaft sei laut Voigt gerade deshalb von besonderer Bedeutung, weil die sonderpädagogische Förderung der Kinder seit Jahrzehnten von qualifizierten Pädagogen umgesetzt werde. Die Kreisbehörde müsse ihre Haltung zum Schülertransport überdenken.

Die Leiterin der Schule, Angela Ortelbach, wies darauf hin, dass die Bildungsstätte mittlerweile eine Information zum Widerspruchsverfahren vom Schulverwaltungsamt erhalten habe, das die Eltern von 146 Schülern eingeleitet hätten. Im Ergebnis sei bestätigt worden, dass die Keilhauer Schule für rund 120 Kinder der geeignete Förderort sei. Um dem Rechnung zu tragen, sei der Landkreis verpflichtet, die tatsächlichen Aufwendungen für den Schülertransport zu tragen.

Der Schule liegen jetzt Listen mit Erstattungssätzen vor, die lediglich 25 bis 30 Prozent der Kosten abdecken würden, die ab Januar von den Eltern zu tragen seien. Begründet werde dies vom Landratsamt, dass üblicherweise nur die Kosten für eine normale Schülermonatskarte erstattet würden. Problem: "Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs, den Schülertransport durchzuführen, ist nur zu unakzeptablen Zeiten möglich", so Ortelbach.

Denn mit Schulbeginn 8.30 Uhr und Ende 15.10 Uhr wäre das Ganztagskonzept der Schule in Frage gestellt. Der jetzige Zeitraum von 7.40 bis 15.30 Uhr sei mit den Kindern koordiniert, die in Keilhau stationär untergebracht sind und Eingliederungshilfe erhalten.

"Soll das alles aufs Spiel gesetzt werden?", fragte Sabine Denst als Mitglied der Elternvertretung. "Durch die Auslegung der vorhandenen Gesetzeslage durch das Landratsamt werden die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit teils erheblichem sonderpädagogischen Förderbedarf im Schwerpunkt Sprache außer Acht gelassen", betonte Voigt. Hier bestehe die Gefahr, dass behinderte Kinder zusätzlich beschädigt werden könnten.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Marian Koppe aus Königsee, der auch Kreistagsmitglied ist, würde bei der Schülerbeförderung am liebsten Einzelfallentscheidungen nach sozialen Aspekten sehen.


Wolfgang Schombierski / 23.12.11 / OTZ

23.12.2011 OTZ - Ostthüringer Zeitung