"Bei der Prüfung der Ansprüche von Heimkindern der ehemaligen DDR muss mit Verstand, vor allem aber mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden", fordert der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marian Koppe. In der anhaltenden Debatte um die Entschädigung für Heimkinder warnt er deshalb davor, alle Heimkinder in einen Topf zu werfen. In vielen Fällen sei die Fürsorgesorgepflicht verletzt und die Kinder unter dem Deckmantel der Erziehung ausgebeutet und misshandelt worden. "In der ehemaligen DDR geschah dies aber oft aus politischen Motiven heraus, weil die Eltern missliebig waren oder die Kinder auf Parteilinie gebracht werden sollten". Der runde Tisch Heimerziehung sei der richtige Ansatz, es müsse aber die politische Dimension der Heimerziehung in der DDR berücksichtigt werden. Das sich dieses Bewusstsein endlich durch gesetzt hat, dafür hat sich auf Bundesebene auch der Sprecher für Aufbau Ost der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Kurth stark gemacht. Zumindest in Sachen Anerkennung habe seine Fraktion für Thüringen genau dies erreichen können, ist Koppe zufrieden: ein entsprechender Antrag wurde vom Thüringer Landtag bereits im September 2010 ohne Gegenstimmen angenommen. "Allerdings warten wir immer noch auf die Antwort aus dem Sozialministerium, wie eine Entschädigung aussehen soll", ist der FDP-Sozialpolitiker enttäuscht. "Kindern und jungen Menschen wurde auf beiden Seiten der Mauer Unrecht angetan, und das muss anerkannt und gesühnt werden", fordert Koppe abschließend.
Den FDP-Antrag "Konsequenzen aus Misshandlungen und anderem Unrecht in Kinder- und Erziehungsheimen in Thüringen" finden sie unter: http://www.thl-fdp.de/programm/161-unrecht_in_kinder_und_erziehungsheimen_in_thueringen.html