Thüringen (FDP-Fraktion Thüringen) - Enttäuscht zeigte sich der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag, Marian Koppe, von der heutigen Vorstellung des Sozialstrukturatlas durch die Thüringer Sozialministerin Heike Taubert (SPD). "Was uns heute vorgestellt wurde war lediglich eine Zusammenfassung von Daten, die beispielsweise durch das Thüringer Landesamt für Statistik und die Bundesagentur für Arbeit erhoben wurden. Diese waren seit längerer Zeit im Internet ohnehin frei zugänglich.
Neuen Erkenntnisse über die Lebenswirklichkeit in Thüringen habe ich deswegen keine erhalten." Eine externe Vergabe des Auftrages sei zudem verwunderlich, da im Sozialministerium eine eigene Stabsstelle eingerichtet und damit beauftragt wurde, diesen Sozialstrukturatlas zu erstellen. "Wozu diese teure Stabsstelle, wenn die Arbeit extern erledigt wird und dafür weitere Kosten in Höhe von 42.000 Euro anfallen", so Koppe weiter.
Dass nicht Thüringer Wissenschaftler den Auftrag erhalten haben, diesen Atlas zu erstellen, kritisierte die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Franka Hitzing. "Nach den Kürzungen im Hochschulbereich traut die Landesregierung den eigenen Hochschulen anscheinend nicht mehr zu, diese Aufgabe bewältigen zu können", erinnerte sie an die prekäre finanzielle Lage der Hochschulen im Freistaat. "Ich fordere die Landesregierung auf, zukünftig die landeseigenen Hochschulen bei der Vergabe solcher Projekte nicht mehr zu übergehen. Die 42.000 Euro, die der Sozialstrukturatlas gekostet hat, wären im Freistaat besser angelegt gewesen", so Hitzing abschließend.