Die schlechteste Straße des Landkreises erhält endlich eine neue Oberfläche. Für Juni sind nun Bauarbeiten geplant. Damit zeitigrt das Aufbegehren der Unterweißbacher Bürger Erfolg.
Unterweißbach.Die Unterweißbacher, ihre Gäste und alle Durchreisenden können darauf rechnen, dass die L 1145 in der Ortslage Unterweißbach bald nicht mehr die schlechteste Straße im gesamten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist. Grundhaft saniert werden soll sie laut Plan zwar erst ab 2013, doch in diesem Sommer wird aus der "Kraterlandschaft" wieder eine Fahrbahn. Dafür gibt es jetzt eine Zusage des Straßenbauamtes Mittelthüringen.
Auf dem zirka eineinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen dem bisherigen Bauende in Blechhammer und der Einmündung Lichtetalstraße wird in einem ersten Arbeitsgang Heißmischgut aufgebracht und damit die Oberfläche profiliert, kündigt Abteilungsleiter Hubert Fache an. Schadstellen würden dabei mit beseitigt. In einem zweiten Schritt erfolge eine Versiegelung durch bituminöses Bindemittel mit Absplittung.
Die so entstehende Oberfläche biete gegenüber einer neuen Deckschicht zwar verminderten Fahrkomfort, räumt Fache ein. Dafür besitze sie aber bessere Flexibilität und verspreche "eine ausreichend schadensfreie Liegezeit". Eine neue Deckschicht sei viel anfälliger, da die Schichten darunter noch nicht ausgebaut werden können.
Fache weist darauf hin, dass für die im Juni vorgesehenen Arbeiten durchweg sommerliche Temperaturen herrschen müssen. Zirka zwei Arbeitstage seien für die vorbereitenden Arbeiten nötig und für das Aufbringen der Versiegelung nochmals ein Tag. Dazwischen müssten etwa vier Wochen Aushärtungszeit liegen. Der genaue Termin werde rechtzeitig bekannt gegeben. Gebaut werde unter laufendem Verkehr, so dass mit kurzzeitigen Beeinträchtigungen zu rechnen ist.
Wie teuer das Ganze wird, hänge vom genauen Umfang der erforderlichen Profilierung ab, sagt Fache. Kostenträger sei der Freistaat.
Den Unterweißbachern war einst versprochen worden, dass die von Transporten während des Baus der Talsperre Leibis/Lichte stark in Mitleidenschaft gezogene Straße nach Fertigstellung der Talsperre saniert wird. Diese ist seit 2006 in Betrieb. Gebaut wurde bisher allerdings nur der kleine Abschnitt von der neuen Schwarzabrücke bis Blechhammer.
In jüngerer Vergangenheit hatten Unterweißbacher Bürger mehr und mehr gegen den untragbaren Zustand aufbegehrt. Gudrun Hoffmann nahm die Sache in die Hand und hatte engagierte Streiter wie Heidrun Gärtner und Helmut Löchner zur Seite. Hoffmann und Gärtner wurden bei der stellvertretenden Bürgerbeauftragten Thüringens, Dr. Anne Debus, in Saalfeld persönlich vorstellig. Über 600 Einwohner aus Unterweißbach und den Orten der VG "Bergbahnregion/Schwarzatal" unterzeichneten bei einer Unterschriftensammlung pro Straßenbau im März und April 2011. Mit ins Boot genommen worden, so Hoffmann, sei dann der FDP-Landtagsabgeordnete Marian Koppe .
Dieser konnte ihr nun die gute Nachricht verkünden. Am vergangenen Freitag sei er von Verkehrsstaatssekretärin Dr. Marion Eich-Born (CDU) informiert worden, dass eine Übergangslösung gefunden wurde, sagt der Königseer. Am Mittwoch habe er mit Eich-Born das Problem nochmals ausführlich besprochen, und er freue sich natürlich, "dass die schlimmste Straße in ganz Thüringen, die ich kenne, endlich eine glatte Oberfläche erhält".
Michael Graf / 25.05.11 / OTZ