Mengersgereuth-Hämmern - Das eindeutige Votum der Wahlberechtigten in Mengersgereuth-Hämmern für einen Zusammenschluss mit Effelder-Rauenstein wird auch in der Landeshauptstadt aufmerksam registriert. Freies Wort fragte bei den Landtagsabgeordneten aus der Region nach, wie sie das Ergebnis der Bürgerbefragung einschätzen. "Es gibt keine größere Legitimation für die Entscheidung der Gemeinde, als über eine solche Bürgerbeteiligung", sagt Beate Meißner (CDU), die neben ihrem Landtagsmandat auch Mitglied des Sonneberger Stadtrats ist. Sie verstehe das Votum als ein eindeutiges Signal, wo sich die Bürger wohler fühlten. Und diejenigen, die den Zusammenschluss ablehnten, müssten auch akzeptieren, dass sie den Menschen nicht vorschreiben könnten, wo sie lieber leben wollen. Und dies sei für die Mehrheit eben eine kleinere, überschaubarere Struktur. So sehr sie auch die Argumente der BI "Pro Sonneberg" schätze und respektiere, so müsse man doch aber auch sehen, dass bisher niemand Brief und Siegel darauf gäbe, dass Sonneberg seinen Kreisstadtstatus nur erhalten könne, wenn es Mengersgereuth-Hämmern eingemeinde. "Aber auch aus Sicht der Stadt Sonneberg muss man akzeptieren, dass sich eine Mehrheit in Mengersgereuth-Hämmern nicht mit der Stadt identifizieren kann", so Meißner. "Das Bürgervotum ist zu akzeptieren, auch wenn ich mit der Lösung nicht einverstanden bin", sagt Meißners Landtagskollege David Eckardt (SPD), der ebenfalls im Sonneberger Stadtrat sitzt. Seiner Ansicht nach wäre die Eingemeindung nach Sonneberg für Mengersgereuth-Hämmern die optimalste Lösung. "Wenn man durch Hönbach geht, dann sieht man, dass die Angst, als Stadtteil benachteiligt zu sein, unbegründet ist", bemerkt der Sozialdemokrat. Zudem müsse die Kreisstadt gestärkt werden, damit die Region künftig eine starke Position behaupten könne. Unumstritten müsse das Ergebnis der Bürgerbefragung akzeptiert werden. Daran könne man nicht vorbei, auch wenn er die bisherige Information seitens der Gemeinde für "katastrophal einseitig" halte. Argumente für einen Anschluss an Sonneberg seien nie ernsthaft geprüft worden. "Das Ergebnis ist repräsentativ", bemerkt Marian Koppe (FDP).Wenn 80 Prozent der Menschen hinter der Entscheidung zum Zusammenschluss von Mengersgereuth-Hämmern und Effelder-Rauenstein stehen, dann werde man sich auch als Politiker nicht verweigern können. Sicher sei das Argument von "Pro Sonneberg", den Kreisstadtstatus auch durch Eingemeindung zu sichern, durchaus nachvollziehbar. Allerdings müsse man auch aufpassen, dass sich nicht alles auf die großen Städte beziehe. "Ein Landkreis besteht aus mehr als aus einer Kreisstadt", bemerkt Koppe. Da gehören eben auch gute Standortvoraussetzungen dazu. Landtagsmitglied Knut Korschewsky (Linke) war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, da er sich derzeit im Ausland aufhält. ts