An die 100 Freunde der Regelschule Lichtetal zeigten zur Kreistagssitzung am Dienstag in Saalfeld Präsenz. Sie wollten damit ihrer Forderung nach einer Entscheidung über die Zukunft ihrer Schule Nachdruck verleihen. Die Entschiedung wurd jedoch aufs kommende Frühjahr vertagt.
Lichte/Saalfeld. Im Lichtetal am Rennsteig kann am Dienstagabend nicht viel Licht gebrannt haben. An die 100 Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde der Regelschule Lichtetal hatten sich auf den Weg in die Kreisstadt gemacht, um für ihre Schule zu streiten. Damit überwog die Zahl der Gäste seit langem mal wieder die der Kreistagsmitglieder.
Landrätin Marion Philipp (SPD) egrüßte die Gäste aus Lichte, Sitzendorf und Unterweißbach, wertete die Präsenz als Zeichen des Engagements für die jeweilige Schule und bat um Verständnis, dass sie die Beschlussvorlage, die ein Schließen der Regelschulen Lichte und Sitzendorf zum Schuljahresende zum Inhalt hat, kurzfristig zurückgezogen hatte."Die Entscheidung ist zu wichtig, es geht auch um Schulinhalte", sagte die Landrätin und kündigte eine Entscheidung über die Zukunft der beiden kleinen Regelschulen für das erste Quartal 2011 an. Zuvor wolle man mit Verantwortlichen des Thüringer Kultusministeriums und des chulamtes ausloten, wie es mit beiden Bildungseinrichtungen weitergehen soll.
Linke-Fraktionschef Andreas Grünschneder machte in einer persönlichen Erklärung deutlich, dass es jetzt darum geht, ernsthaft und sachlich über Möglichkeiten des Schulerhalts zu reden. Eine bloße Ablehnung der Schulschließung hätte nur den jetzigen Zustand zementiert, das ihm zu wenig sei. Auch FDP-Fraktionschef Marian Koppe begrüßte diese Entwicklung, gab aber auch seiner Verwunderung Ausdruck, dass die Verwaltung mit der Landrätin an der Spitze die Schule Lichte schließen will, während die Fraktion SPD/BI/Grüne 150 000 Euro für die Sanierung des Gebäudes beantragte.
Die Gäste aus Lichte, die mit einem Sonderbus und diversen Kleintransportern von Unternehmen nach Saalfeld gekommen waren, fuhren mit gemischten Gefühlen nach Hause. "Ich hätte mir gewünscht, dass es heute eine klare Entscheidung gibt", sprach der frühere Lichtener Bürgermeister Walter Knappe aus, was viele dachten.
Thomas Spanier / 16.12.10 / OTZ