Landrätin wirft Gläubigerin Wortbruch vor
Schmiedebach (OTZ/sb). In der Auseinandersetzung um den Fortbestand der Gedenkstätte des ehemaligen KZ "Laura" geht der Landkreis als Betreiber jetzt in die Öffentlichkeit. Landrätin Marion Philipp (SPD) informierte gestern über die seit fast drei Jahren anhaltenden Bemühungen zum Erwerb der Immobilie.
Das unter Denkmalschutz stehende Areal von rund 100 Hektar war 1997 durch die Treuhandliegenschaftsgesellschaft privatisiert worden, obwohl der Landkreis bereits seit 1994 als Traäger der Gedenkstätte fungierte. Auch in den Folgejahren bemühte sich das Landratsamt darum, den Grundstücksteil der Gedenkstätte, eine Scheune, in der von 1943 bis April 1945 KZ-Häftlinge unmenschlich eingepfercht worden waren, zu erwerben. Ohne Erfolg.
Als der Besitzer im Januar 2007 Insolvenz anmeldete, ging das Gebot des Kreises entsprechend eines Wertgutachtens in Höhe von 16000 Euro nunmehr an den Zwangsverwalter und die einzige Gläubigerin, die Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel eG. (EKK).
Nach "Verdröstungen von dort", so die Landrätin, setzte die EKK in diesem Jahr die BAG Bankaktiengesellschaft (Sitz Hamm) als Verwerter ein. "Die Vorstände der EKK halten ihre Zusagen nicht ein", zürnt Philipp, zumal jetzt ein mehr als doppelt so hoher Kaufpreis gefordert werde.
Unterstützung erhält der Kreis inzwischen auch vom FDP-Landtagsabgeordneten Marian Koppe, der die BAG schriftlich aufforderte, dem Kauf zuzustimmen.