Turnhalle Judenbach

Für Judenbachs Grundschule erwies sich das Konkunkturpaket II als Glücksfall. So konnte die Schulturnhalle gründlich energetisch saniert werden. Gestern Vormittag war offizielle Einweihung.

Judenbach-"Wir Kinder sagen Danke" - Das stand gestern in bunten Lettern über dem Haupteingang zur nahezu nagelneuen Turnhalle von Judenbachs Grundschule "Dr. Martin Luther". Und drinnen warteten sie schon, diese Kinder - auf die vielen Ehrengäste, die an diesem Vormittag den Weg ins Bergdorf gefunden hatten, welches gerade "110 Jahre Schule Judenbach" feiert (FreiesWort berichtete).Und so saßen, als die Erst- bis Viertklässler ihr Programm starteten, auf den Turnbänken in der neuen Halle nicht nur ihre Lehrer und mancher Elternteil, sondern auch gleich drei Landtagsabgeordnete (Beate Meißner/CDU, David Eckardt/SPD und Marian Koppe/FDP). Außerdem waren auch noch Traudel Garg (Vorsitzende des Bildungs- und Sportausschusses des Landkreises), Klaus Tomoscheit (Vorsitzender des Bau- und Vergabeausschusses des Landkreises), Martin Hausdörfer (Hoch- und Tiefbauamt), Uwe Scheler (Schulverwaltungsamt) und Karin Löffler (Staatliches Schulamt Neuhaus am Rennweg) nach Judenbach gekommen. Die Grundschüler warteten mit einer komprimierten, aber deshalb nicht minder lebhaften Fassung des Kulturprogramms auf, welches die Kinder - in voller Länge - schon zu den Feierlichkeiten am Samstagnachmittag (Freies Wort berichtete) präsentiert hatten.

Motto war also nochmals "Wir erzählen euch von der Schule, von Kindern und von anderen Geschichten". Durch die Generalprobe und die Erstaufführung haben die Kinder eine solche Routine beim Zeigen dieses Programms gewonnen, dass es gestern noch perfekter rüberkam.

Landrätin Christine Zitzmann lobte denn auch in ihrer Ansprache gleich einleitend diese tollen Vorstellungen. Dann wandte sie sich dem Thema "Sanierung der Turnhalle(n)" zu. "Aller guten Dinge sind drei - und so können wir denn auch innerhalb weniger Wochen drei Sporthallen-Einweihungen an Grundschulen verzeichnen: zuerst die von Föritz, dann die von Neuhaus am Rennweg und jetzt die von Judenbach. All dies wurde möglich durch das Konjunkturpaket II, das größte staatliche Förderprogramm seit 2008. Dies ermöglichte es uns, zusätzlich 4,49 Millionen Euro zu investieren. Hierbei betrug der Eigenanteil des Landkreises 1,12 Millionen Euro - das ist sehr viel Geld. Wir realisierten damit insgesamt 16 Maßnahmen. Dahinter stehen rund 100 Aufträge für kleine und mittlere Unternehmen aus der Region", so die Landrätin. Sie vergaß aber nicht, auch anzumerken, dass sie sich dennoch durchaus dessen bewusst sei, was Schulleiterin Uta Bätz einleitend als "Kontrast zwischen der nun hochmodernen Turnhalle und dem alten Schulgebäude" umschrieben hatte. Ja, es bleibe insbesondere bezüglich des Letzteren noch viel zu tun, so Christine Zitzmann.

Bürgermeister Albrecht Morgenroth erklärte: "Die neue Halle ist wirklich wunderschön geworden." Und er erinnerte sich an seine eigene Schulzeit: "Wir mussten den Sport noch in einem Klassenraum machen und später deswegen extra nach Köppelsdorf runter fahren, zum Gruner in den Saal." Der Bürgermeister weiter: "Die Judenbacher sind mit dieser Halle sehr zufrieden." Und an die im Publikum versammelten Landespolitiker gewandt: "Aus meiner Sicht könnten wir jedes Jahr ein solches Konjunkturpaket gebrauchen. Wir wären dankbare Abnehmer dafür." Schulleiterin Uta Bätz hatte sich auch dafür bedankt, "dass die Schulverwaltung und das Bauamt während der Bauzeit die Situation für die Schüler und das Personal erträglich gestaltet haben." Zudem lobte sie Hans Krempel, den Hausmeister der Schule: "Er hat die Baustelle so behandelt, als wäre es seine eigene." Von Hoch- und Tiefbauamtsleiter Hausdörfer bekam Uta Bätz eine große Foto-Tafel geschenkt, die die Abschnitte der Hallen-Sanierung dokumentiert. Nach der Feierstunde begaben sich die Grundschüler wieder in den Unterricht, die Politiker hingegen kamen mit dem Bürgermeister, der Schulleiterin und einem Teil des Lehrkörpers während eines Imbisses im benachbarten Speisesaal der Grundschule ins Gespräch.

Für Tierschauen nun tabu Trotz allen Jubels und der Freude über die neue Halle, gibt es auch einen Wermutstropfen: Ende vergangener Woche fand Werner Heymann, der Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins Judenbach, in seinem Briefkasten ein Schreiben des Landratsamtes, unterzeichnet von Schulverwaltungsamtsleiter Uwe Scheler. Darin heißt es: "Es bestehen schwerwiegende Bedenken gegen die Ausrichtung einer Kleintierausstellung in der neu renovierten Turnhalle in Judenbach. Aus diesem Grunde bitte ich Sie, sich an Ihren zuständigen Bürgermeister zu wenden. Aus meiner Sicht stünden als Ausweichräume das Kulturhaus in Judenbach bzw. in Neuenbau zur Verfügung." Heymanns Kommentar dazu: "Die Judenbacher Kleintierzüchter haben es mit Wehmut aufgenommen, dass für sie der Weg in die Turnhalle, die sie 20 Jahre lang für Lokal- und Regionalschauen nutzten, zukünftig nicht mehr in Frage kommt."