Gesundheitspolitik
Marian Koppe, MdL
Marian Koppe, MdL

Koppe: Ankündigungen der Sozialministerin nur Tropfen auf den heißen Stein

"Die Ankündigungen der Thüringer Sozialministerin Heike Taubert (SPD), 10 Stipendien für die Unterstützung der Ausbildung von angehenden Hausärzten auszuloben, sind gegenüber der Lücke von schon jetzt 111 fehlenden Hausärzten in Thüringen nur ein Tropfen auf den heißen Stein", kritisiert der Sozial- und Gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marian Koppe. Immerhin habe die Ministerin auf seine Kleine Anfrage zu Gegenwart und Zukunft der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum Thüringens reagiert und erste Schritte angekündigt. Dies reicht der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag aber noch nicht aus. "Die gegenwärtige und zukünftige ärztliche Versorgung im niedergelassenen sowie im stationären Bereich im ländlichen Raum Thüringens gibt uns unverändert Anlass zur Sorge", so Koppe, der in der Antwort der Ministerin konkrete Prognosen über altershalber drohende Praxisschließungen und zu Gemeinden ohne Hausarztsitz vermisst. Die FDP will einen flächendeckenden Erhalt der ambulanten ärztlichen Versorgung erreichen. Dazu seien zunächst gesicherte statistische Erhebungen und Prognosen erforderlich.

"Ärztliche Versorgung umfasst für uns sowohl den Hausarztbereich als auch die fachärztlichen Diagnostik und Betreuung", betont Koppe. Versuche, diese fachärztliche Betreuung auszudünnen, mit dem Ziel, sie nur noch an Krankenhäusern mit angeschlossenen Polikliniken oder medizinischen Versorgungszentren durchführen zu lassen, lehnt die FDP ab. Gute ambulante Leistungen können nur erbracht werden, wenn sowohl die Eigenverantwortung der Patienten gestärkt wird, als auch eine überschaubare adäquate Vergütung der Leistungserbringer sichergestellt ist. "Es ist für uns nicht akzeptabel, dass niedergelassene Ärzte rückwirkenden "Ausgleichzahlungen" und Regressforderungen ausgesetzt sind", so Koppe. Zeitnahe Abrechnungen seien ebenso notwendig, dass Ärzte betriebswirtschaftlich planen und ihre Existenz sichern könnten, "damit der Landarzt künftig nicht wirklich nur noch im Fernsehen kommt".